Neulich klingelt das Telefon. Antonia von Kanu-Lahn-Dill ruft an. Wir haben uns über das Netzwerk von wetzlar-aktiv.de kennengelernt.
Antonia von Kanu Lahn Dill dem Kanuanbieter für Wetzlar und das Lahntal
Wir sprachen kurz über den Flyer von Wetzlar Aktiv, Internetseitengestaltung und den Saisonstart vom Kletterwald, der ja bald vor der Tür stand. Und dann kamen wir auf das Baumhaus im Kletterwald Wetzlar und den Unternehmer-Talk vom Teamentwickler 4.0. Na das macht ja gerade die Runde denke ich mir und lade Antonia ein zum Saisonstart zu kommen und wir machen ein Interview. Gesagt, getan.
Du willst mal die Natur genießen?
Das Lahntal vom Fluss aus erleben?
Absolut runterkommen und mit Freunden etwas erleben, wo fast jeder mitkommen kann?
Dann ab auf die Lahn mit Kanu.
Hier ist die absolute Expertin für euch am Start: Antonia von Kanu-Lahn-Dill zu erreichen über info(at)kanu-lahn-dill.de
Saisonstart im Kletterwald als Auftakt für den Unternehmer-Talk im Baumhaus
Antonia und ich führen ein kurzes Vorgespräch bevor wir in die Wipfel der Buche steigen. Ich merke gerade, dass hier die absolute Expertin vor mir sitzt, was die Lahn angeht. Ich kann ihre Begeisterung absolut teilen, wir sind ja früher als Kinder mit den Eltern die Lahn – damals im Faltboot aus der DDR – runtergepaddelt, da gab es den Kanutourismus noch nicht. Antonia ist begeistert von meiner Geschichte.
Ich frage sie, wie sie überhaupt dazu gekommen ist, einen Kanuverleih an der Lahn zu betreiben. Und dann kommt die ganze Geschichte ans Tageslicht. Antonia hat Steuerfachangestellte in Frankfurt gelernt und auch einige Jahre dort gearbeitet. Irgendwann merkte sie dann doch, dass er mehr gibt als das Leben in vollen Zügen (kleiner Wortwitz des Autors) zu genießen. Also wechselte sie in eine ortsnahe Stelle und arbeitete bei einer Spedition in der Buchhaltung. Durch ihren Vater, der die gesamte Familie im Kanu oftmals am Wochenende mit auf die Lahn nahm, hat sie dann ihre Leidenschaft für die Ruhe und die Zeit mit Freunden, Verwandten und Bekannten auf der Lahn entdeckt.
Raus aus dem Steuerbüro und rein ins Lahntal und rauf auf die Lahn
Nachdem sie dann einige Zeit im Tourismus-Bereich Fuß gefasst hat, ergab sich dann auch die Möglichkeit den Campingplatz in Wetzlar zu übernehmen. Hier hat Antonia jetzt ihre Kanubasis von der aus die Gäste die Lahn erleben können. Es gibt verschiedenste Touren auf diversen Etappen der Lahn. Besonders spannend sagt sie mir, sei die Etappe von Roth lahnabwärts. Das ist aber ein Geheimtipp und ich werde ihn nicht verraten.
Als ich Antonia meine Geschichte erzähle, da staut sie nicht schlecht. Nach meiner Ausbildung habe ich auch erst einmal 2,5 Jahre in Frankfurt gearbeitet. Doch jeden Tag über 3,5 Stunden für Hin- und Rückweg – da dachte ich mir irgendwann: das kann nicht sein und habe den Job gekündigt. Nach meiner Studienzeit an der Technikerschule habe ich zuerst im Messebau gearbeitet und bin dann auf die Idee gekommen einen Kletterwald zu erbauen und zu betreiben.
Was will ich damit sagen?
- Manchmal glauben wir vielleicht, dass wir auf Abwegen unterwegs sind
- Manchmal glauben wir vielleicht, dass uns alleine „nur so etwas passiert“
- Manchmal stellen wir aber auch im Gespräch fest, hey so alleine sind wir gar nicht…
Es gibt da ja doch die anderen Menschen, die so sind wie wir. Sich weiter zu entwickeln heißt auf jeden Fall auch einmal das Altbekannte zurückzulassen. Sich zu neuen Ufern aufzumachen. Losstechen ins Unbekannte. Vielleicht lassen wir auch den einen und den anderen zurück, weil sie da nicht mehr mitgehen wollen, was da jetzt kommt. Warum auch immer.
ABER was, wenn auf der anderen Seite die noch cooleren Typen warten? Was, wenn das Abenteuer woanders noch größer und spannender ist. Oder was, wenn Du dich auf zu neuen Ufern machst, um zu erkennen, dass da wo Du warst das Leben auch klasse ist? Entscheidend ist doch auf jeden Fall, dass Du die Lernchance erkennst, indem was Du tust…
Mal sehen welche Synergieen sich nutzen lassen in diesem Netzwerk
Während der Technikerschulenzeit habe ich auch bei einem Kanuverleih gearbeitet und neben dem Tagesgeschäft des Kanuverleihs auch Teamevents betreut. Hier entbrannte dann meine Leidenschaft für Outdoor-Aktivitäten. Schon spannend, wie sich manchmal die Geschichten so entwickeln. Daher finde ich es immer wider spannend ins Gespräch zu kommen mit den unterschiedlichsten Menschen und Typen. Manchmal müssen wir vielleicht auch ganz andere und vielleicht komplett neue Wege gehen, um zu erkennen, was wir wirklich wollen und was wir wirklich NICHT wollen.
Die Einstiegsrede des Schulleiters an der Technikschule begann damals damit, dass er sagte:“Wenn sie in zwei Jahren merken, dass das was sie hier gelernt haben, nichts für sie ist, dann haben sie in 2 Jahren sehr viel gelernt.“ Es klang damals etwas verwirrend. Nach zwei Jahren habe ich aber auch gemerkt, dass IP Adressen aufsetzen nicht meins ist.
Das passt auch ganz gut zu Antonias Geschichte. Gelernte Steuerfachangestellte – was ihr in ihrem heutigen Geschäft absolut hilfreich ist – und dann langsam wieder zurück kommen und merken, dass es da doch auch noch mehr gibt, wie Zahlen, Daten, Fakten. Das finde ich an ihrer Geschichte sehr spannend.
Denk mal außerhalb der Box
Das ist so ein Spruch, den man ja auch immer wieder mal hört. Denke mal außerhalb der Box. Ich habe diese Gespräche auch schon das eine und andere Mal erlebt. Viele Dinge muss aber auch jeder für sich erst einmal erleben. Und wenn Du außerhalb der Box denken, handeln und vielleicht sogar leben willst. Dann musst Du ja erst einmal die Box kennen und selbst erlebt haben. Nur von den Erzählungen der anderen zu profitieren, dass wird keinen dauerhaft befriedigen. So kannst Du aus meiner Sicht nicht authentisch sein.
Vielen Dank für das Interview in Deutschlands höchstem Baumhaus im Kletterwald
Es war ein sehr angenehmes Gespräch mit Antonia. Und die Geschichte hat mich fasziniert. Ich habe schon im Vorgespräch gemerkt, dass Antonia auf jeden Fall für ihre Sache brennt. Ihr geht es auch nicht nur darum das Boote aufs Wasser kommen. Antonia ist Chefin der Kanus mit Herz und Seele und wird dabei von einem fabelhaften Team unterstützt. Da wir immer nur die Menschen dauerhaft anziehen, die so sind wie wir, liegt es auf der Hand, dass die Arbeit in ihrem Team super läuft. Naja vielleicht kann ich ihr dennoch mal meine Dienste als Teamentwickler anbieten.
Wir werden sehen, was sich aus unseren Ideen, die wir mal so ins Blaue gesprochen haben noch so alles ergibt.
Auf jeden Fall haben wir ordentlich „out of the box“ gedacht.
Also: Dran bleiben…
der Simon aus dem Baumhaus
TEAMentwickler 4.0