Raus aus der Komfortzone
Hörst Du das auch immer wieder?
Raus aus der Komfortzone?
Aber wohin und warum raus?
Und was ist denn diese Komfortzone überhaupt?
Fragen über Fragen – hier einige Antworten und Anregungen, um durchzustarten:
Aus der Erlebnispädagogik kenne ich das 3 Zonen Lernen-Modell. Wie der Name schon sagt, bestht es aus drei Zonen und soll beim Lernen helfen. Das ganze Modell ist so aufgebaut, dass in der Mitte eines Kreises die Komfortzone liegt, die mittlere Schicht ist die Lernzone, begrenzt werden diese konzentrischen Kreise durch die Panikzone von ganz Außen.
Diese 3 Zonen sehen also aus wie folgt:
- in der Mitte ist die sogenannte Komfortzone
- darauf folgt die Lernzone
- von außen wird dies von der Panikzone umrandet
Was ist denn nun diese Komfortzone?
Die Komfortzone ist so ziemlich alles was wir schon länger kennen. Bereiche die sehr routiniert ablaufen und wo keine, bis gar keine Weiterentwicklung stattfinden kann.
Man könnte sagen der Bereich vom Bett zu Couch, von der Couch zum Kühlschrank mit Umweg über die Toilette wieder zurück über die Küche auf die Couch. Und bloß keinen Schritt vor die Tür! Eine Weiterentwicklung ist hier nicht möglich. Daher mal ich diese Bereich sehr gerne blau aus, denn blau ist die Farbe des klaren Himmels. Die Sonne scheint und eine Veränderung ist gerade nicht in Sicht.
Raus aus der Komfortzone!
Um sich weiterzuentwickeln – vorausgesetzt das ist gewollt – musst Du raus aus dieser Komfortzone. Und zwar rein in die Lernzone. Hier ist Lernen möglich, ja sogar gewollt. Neue Aufgaben lauern auf dich, du suchst die Herausforderung und hast vielleicht auch das eine und andere erreichbare Ziel gesteckt, welches Du erreichen willst. Wachstum ist möglich.
Deswegen male ich diesen Bereich auch gerne in grün aus. Spiegelbild Natur. Alles ist grün, es wächst – hier ist Wachstum möglich…
Wäre da nicht die Panikzone!
Hast Du dich nach draußen begeben und verspürst Angst oder Unsicherheit und merkst, dass es irgendwie nicht weiter geht, dann bist Du vielleicht sogar in der Panikzone angelangt. In diesem Bereich ist ein Lernen leider nicht möglich. Daher rot als Signalfarbe. Warnung, Achtung, Obacht ist geboten! Das Gehirn ist nicht aufnahmefähig, was oftmals daran liegt, dass Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet werden, was es dem Gehirn dann nicht ermöglicht Dinge und Lerninhalte abzuspeichern.
Warum scheitern wir?
In Gesprächen mit zahlreichen Menschen habe ich immer wieder die gleichen Verhaltensmuster erkannt, warum Ziele nicht erreicht werden oder Menschen scheitern. Anhand das Lernmodells lässt sich dies ganz gut und plausibel erklären.
- Ziele werden zu hoch gesteckt
- Vorbilder sind weit weg von dem, was Du selbst bist
- es fehlt an Verbindlichkeit
Ziele werden zu hoch gesteckt.
Oftmals werden Ziele viel zu selbstsicher gesteckt. Sie sind eher eine Vision, vielleicht sogar unerreichbar. Mit anderen Worten: sie sind irgendwo in der Panikzone angesiedelt. Als Beispiel nehmen wir einfach mal einen Marathon in unter 4 Stunden mit 10 Wochen Vorbereitung aus einem desolaten Trainingszustand heraus.
- Wie würdest Du dieses Ziel beschreiben?
- Doch wohl eher in der Panikzone angesiedelt – oder?
- Was folgt daraus?
Das Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt. Du machst eine schlechte Erfahrung und bist frustriert. Was lernst Du vielleicht daraus? Das mache ich nie wieder – laufen ist doof…
Tipp an dieser Stelle:
Kleine Zwischenziele einbauen
Ziele realistisch abstecken (ich komme in einem späteren Beitrag noch auf eine Strategie)
das Ziel genauer und intensiver beschreiben, damit es für dich wertvoller wird
Warum ich am Liebsten über das Laufen berichte? Ich laufe selbst sehr gerne – es ist so einfach: Schuhe an und los – hier gibt´s mehr zu mir als Läufer
Vorbilder sind weit außerhalb des Erreichbaren:
Oftmals haben wir Vorbilder aus Funk und Fernsehen oder aus dem Sport oder oder oder…
Wer ist Dein Vorbild? Wie nah bist Du an ihm oder an ihr dran? Was fasziniert dich?
Ist es realistisch dies auch erreichen zu wollen?
Vielleicht ist das Vorbild mit allen Spezifikationen auch genau so weit außerhalb in der Panikzone. Auch hier gilt wieder: Wenn Du genau da hin willst, wo Deine Vorbild ist, dann baue dir auf dem Weg dort hin zahlreiche Zwischenziele ein. Nur so kannst Du Deine Komfortzone und die Lernzone weiter in den Bereich der Panikzone bringen.
Oftmals fehlt es an Verbindlichkeit
Unser Problem ist doch ganz klar, dass wir leider von Adam und Eva und nicht von James Bond abstammen. Adam und Eva sind dem Fluch der Schlange erlegen und haben den Apfel vernascht. Die Konsequenz ist fast allen bekannt. Ausstoß aus dem Paradies. Was aber gleichzeitig auch bedeutet, dass das Paradies übrigens nicht unendlich ist. Hätten sich Adam und Eva sinnlos und umtriebig weit vermehrt, hätte schlussendlich der eine und andere von dannen ziehen müssen aufgrund mangelden Platzangebots – aber das nur nebenbei.
James Bond hätte der Schlange kurzfristig den Hals umgedreht, den Apfel gegessen, die Eva vernascht und Gott mal eben die Meinung gesagt. Fertig.
Wir sind allerdings selten so. Gleichzeitig sind wir Beziehungswesen und brauchen oftmals andere Menschen. Die uns aber auch in unserem Tun unterstützen.
Also hier der Tipp Nummer 3:
Verabrede dich für Deine Ziele mit anderen.
Habt ihr kein gemeinsames Ziel, dann berichte von Deinem Ziel vielen anderen.
Ziele haben immer eine Definition nach Ort, Zeit und Form. Berichte anderen darüber und somit entsteht ganz unbewusst ein Commitment Dir gegenüber selbst, dass Du jetzt ein Ziel zu erreichen hast.
Und los geht die wilde Fahrt.
So kannst Du wachsen, Ziele erreichen und positive Erfahrungen machen, die Dir weiter helfen und dich weiter wachsen lassen…
Viel Erfolg auf Deinem Weg.
Schau Dir auch gerne meine Videos zum 3-Zonen-Lernmodell an. Diese erklären genau dies noch mal an der Flipchart. Viel Spaß und gute Unterhaltung.